Fußball-Bezirksliga Für drei der vier Teams aus der Teckregion beginnt am Sonntag der vermutlich erbarmungslose Kampf um den Klassenerhalt.
Der FC Esslingen steht vor dem Absprung - kaum fünf Jahre nach dem Ligabetrieb-Einstieg lockt der Wechsel aus lokalen in überregionale Gefilde. Die bislang meist souveränen Vorstellungen lassen vermuten, dass der junge Klub auch in der Restsaison im Aktionsmodus bleibt. „Wir wollen die Tabellenführung behalten, am Ende der Saison oben stehen". *, äußerst sich Trainer Christian Ehrenberg unmissverständlich. Sieben Punkte Reserve auf den zweitplatzierten FC Eislingen sowie acht auf den Tabellendritten VfL Kirchheim (eine Partie weniger) sorgen für ein exzellentes Halbjahres-Zeugnis.
Nachdem auch die Eislinger Gefallen an der Beletage-Situa-tion gefunden haben und deren Sportlicher Leiter David Rupp die „Top drei" als Saisonziel definiert, wissen die VfL-Fußballer, was Sache ist. Die Kirchheimer steigen mit einer Heimpartie gegen den Landesliga-Absteiger TSV Deizisau ins Saison-Restprogramm ein. Marc Butenuth gibt sich kämpfe-risch. „Wir wollen bis zum Schluss um die beiden obersten Tabellenplätze mitspielen", stellt der Abteilungsleiter des aktuellen Bezirksliga-Vizemeisters klar.
Es spricht vieles für einen Dreikampf um die beiden besten Tabellenplätze. Doch was macht der Tabellenvierte SV Ebersbach? Spannende Frage. Nach heftigen Anlaufproblemen hat sich der Landesliga-Absteiger gefangen, mit 35 Zählern noch Perspektiven. Oliver Konya gefällt die Jäger-Rolle. „In der Rückrunde wird noch mal angegriffen, um noch den zweiten Tabellenplatz zu erreichen", so sein forsches Statement. Siege gegen Kirchheim und Eislingen, eine aus seiner Sicht „unverdiente" Niederlage gegen Tabellenführer Esslingen hätten gezeigt, dass der Optimismus nicht unbegründet sei.
Hinter dem Strut-Team wird's allerdings ungemütlich. Der FV Plochingen auf fünf, der TV Neid-lingen auf sechs sowie der TSV Jesingen auf Tabellenplatz sieben (alle 26 Zähler) trennen allesamt nur vier Punkte vom ersten Abstiegsplatz - der Beginn eines Mittelfelds, das, genau genommen, bereits den Beginn der Gefahrenzone darstellt. „Auf Tabellenplatz fünf würden wir deshalb auch am Ende der Runde gerne stehen", hätte Plochingens Sprecher Markus Egger gerne die Rosine in dieser Konstellation herausgepickt.
Der TV Neidlingen hat sich mit einer Energieleistung nach oben gearbeitet. ,Der Nichtabstieg hat oberste Priorität, super wäre dabei ein einstelliger Tabellenplatz", formuliert Neidlingens Funktionär Steffen Kuch das Ansinnen. Dass es gleich zum Re-Start der Runde zum lokalen Hit gegen den TSV Weilheim kommt, bietet besondere Brisanz.
Während die Neidlinger in der Vorrunde nach einem schwachen Start immer besser in Fahrt kamen, schlugen die benachbarten Weilheimer genau den anderen Kurs ein. Den letzten Sieg des TSVW gab es am 2. Oktober des vergangenen Jahres beim 5:4 gegen den mitbedrohten TSV Neckartailfingen. Der Rest der Story: Demission von Trainer Marcel Geismann, Installation des neuen Übungsleiterduos Salvatore de Rosa/Max Pradler. Mit den beiden Impulsgebern sollen bessere Zeiten unter der Limburg anbrechen. „Jedes Spiel wird für uns eine Herausfor- derung ,", vermutet TSVW-Abteilungsleiter Uwe Heth.
Herausfordernd auch das, was die Kicker des TSV Jesingen am Sonntag in den Lehenäckern erwartet. Ex-Oberligist FC Eislingen rückt an. Nicht nur diese Begegnung wird an die Substanz gehen, glaubt Thomas Reinöhl. „Die Vorrunde hat gezeigt, wie ausgeglichen und leistungsstark die Liga ist, umso wichtiger, nicht den Fokus zu verlieren", warnt Jesingens Abteilungsleiter. Es dürfte nicht die letzte Reinöhl-Warnung in der Rückrunde sein.
Quelle: Der Teckbote vom 4. März 2023